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- Aktuelles aus Drispenstedt -

Hochhaus Lohdestrasse wird abgerissen

Bericht in „Hildesheimer Allgemeine Zeitung
vom 09. August 2025 :

Drispenstedt - 13 Jahre nach seinem „Bruder“ in der Tietzstraße soll nun auch das Hochhaus in der Lohdestraße 2 dem Erdboden gleichgemacht werden. Der Eigentümer der Immobilie, die städtische Tochter gbg Wohnungsbaugesellschaft Hildesheim AG, will das Objekt im Februar 2026 abreißen lassen. Anschließend sollen auf dem Areal neue Gebäude mit zusammen 32 Wohnungen auf drei Etagen errichtet werden. Ein drittes Hochhaus befand sich bis 2005 in der Lohdestraße 4. Es wurde ebenfalls abgerissen, heute befindet sich dort ein Unternehmen für Gebäude- und Treppenhausreinigung.
Schon jetzt ist es rund um das achtgeschossige Haus im Nordosten Drispenstedts ruhig geworden. Das liegt auch daran, dass es sich direkt am Grüngürtel befindet, der den Stadtteil vor dem Lärm der nahen A 7 schützen soll. Vor allem aber steht das Objekt fast leer.
„Inzwischen wohnt nur noch eine Mietpartei im Haus“, sagt gbg-Marketingchefin Fenja Nönken.
53 Wohnungen hat das Haus – alle anderen Mieter sind schon ausgezogen. Freigewordene Wohnungen hatte die gbg schon seit geraumer Zeit nicht wieder belegt. Vereinzelt liegen noch ausgemusterte Utensilien der früheren Mieter in der Umgebung. An vielen Klingelschildern hängen noch die Namen der letzten Mieter. Ansonsten ist das Gebäude verwaist, die frühere Sammelstelle für den Müll hinter dem Haus ist mit Flatterband abgesperrt.

Eine Sanierung war laut gbg wirtschaftlich nicht sinnvoll
Fachleute hätten durchgerechnet, ob es sich lohne, das 1965 errichtete Haus sanieren zu lassen.
„Aber das war wirtschaftlich nicht darstellbar“, sagt Nönken. Der Sanierungsstau in dem 55 Jahre alten Objekt sei zu groß gewesen. Nach dem Abriss sollen auf dem Grundstück ähnliche Häuser wie aktuell auf der Marienburger Höhe in der Lübecker Straße errichtet werden. Der Bauantrag sei bereits gestellt.
In der Lübecker Straße entstehen zurzeit zwei identische Blöcke für 16 Parteien. Bei einem Rundgang mit Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen hatte gbg-Chef Jens Mahnken vor einigen Monaten auch das Drispenstedter Projekt angedeutet. Er hatte gesagt, dass Hildesheims größtes Wohnungsbauunternehmen aktuell stadtweit rund 100 Sozialwohnungen errichten lasse, die in den Jahren 2026 und 2027 fertiggestellt werden sollen. In Drispenstedt entstehen davon bereits 51 als Teil des neuen Einkaufszentrums an der Ehrlicherstraße.

Gibt es zum Abschied wieder ein großes Abrissfest?
Das Haus in der Tietzstraße hatte die gbg vor seinem Abriss noch mit einem bunten Fest für die ehemaligen Mieterinnen und Mieter sowie Nachbarn verabschiedet. Unter anderem hatten Studierende der HAWK es illuminiert.
„Wir wollen auch dieses Mal etwas veranstalten“, sagt Nönken. Allerdings gebe es noch keine Details.
Auch zu den anstehenden Kosten macht das Unternehmen noch keine Angaben. Der Abriss dürfte aber das Günstigste am Gesamtprojekt werden. In der Lübecker Straße rechnet die gbg aktuell mit Baukosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro.

Beim Ortsbürgermeister kommen die Pläne gut an
Die gbg hatte die drei Drispenstedter Hochhäuser vor mehr als fünf Jahrzehnten als „Leuchttürme für modernes Wohnen“ errichten lassen.
Ortsbürgermeister Arne Heims (SPD) freut sich darüber, dass das letzte der drei Hochhäuser nicht nur abgerissen wird, sondern auch Neubauten kommen sollen, die zudem deutlich niedriger ausfallen und Platz für Gemeinschaftsangebote erhalten sollen.
„Für mich klingt das besser als ein freier Blick über den Lärmschutzwall auf die Autobahn“, sagt er schmunzelnd.